Geschrieben von Leon Butler
In den letzten Jahren ist die Auswahl an Backcountry-Snowboard-Ausrüstung exponentiell gewachsen, sodass die Soul-Surfer unter uns heutzutage mit den Jungs und Mädels auf zwei Latten locker mithalten können.
Ich gehöre zu dieser Gruppe von wettergegerbten Adrenalin-Junkies und kann dafür bürgen, dass die moderne Splitboarding-Ausrüstung ein Meilenstein zu den Tagen ist, in denen ich meine alten Boards halbiert habe.
Jetzt, wo wir das richtige Equipment haben, gibt es für uns eine neue, verschneite Welt zu erforschen. Aber bei so viel Auswahl, wo sollen wir da anfangen? Genau an diesem Punkt setzt diese Liste an. Egal ob du den tiefsten Powder oder das exponierteste Gelände willst - ich hoffe mit diesen Zeilen das Feuer fürs Splitboarden in dir zu entzünden.
Um etwas von dem tiefsten und trockensten Schnee zu erleben, muss man eigentlich nur nach Japan gehen. Die beiden Hauptinseln Honshu und Hokkaido haben ein abwechslungsreiches Gelände, das je nachdem, was du suchst, unterschiedliche Erlebnisse ermöglicht.
Japan hat die meisten Skigebiete der Welt. Für deinen Snowboardurlaub hast du demnach genügend Auswahl. Das Wichtigste für jeden Trip ist das lokale Wissen. Also fang schon mal an, dein Japanisch aufzufrischen.
Japan ist gesegnet mit einzigartigen sibirischen Stürmen, die das Japanische Meer überqueren und leichten und trockenen Schnee auf die erste Landmasse fallen lassen. Glücklicherweise bekommt Japans nördlichere Insel das Meiste davon ab.
Die meisten Tourengebiete sind auf relativ flachem Gelände mit kurzen Anstiegen und obwohl es Gebiete mit steileren Hängen wie Furano gibt, ist das wahrscheinlich nicht der Grund, warum du nach Hokkaido fährst.
Viele Touren führen durch wunderschöne Birkenwälder, die Schutz vor Schneestürmen bieten, was bedeutet, dass es keine schlechten Wettertage gibt, denn diese Bäume sind anders als alles, was ich bisher erlebt habe. Sie haben einen perfekten Abstand zueinander und haben selten tief liegende Äste. Du kannst also ohne Bedenken mit Vollgas durch die Wälder auf fluffig weichem Pow shredden.
Doch so schön Japan auch ist, Lawinen kommen leider auch hier vor. Deshalb wird es absolut empfohlen, sich einen Skiguide zu nehmen. So bist du immer sicher und kannst das Meiste aus deiner Reise herausholen.
Wenn du in Niesko übernachtest, werden dir die Jungs von Rising Sun Guides eine tolle Zeit bieten und dich bei schönem Wetter sogar auf den Gipfel des Mount Yotei bringen, damit du das wunderschöne Japan in voller Pracht erleben kannst.
Unsere Empfehlungen für Hokkaido:
Während man über den Schnee in Hokkaido spricht, bleibt Honshu noch relativ unter dem Radar. Obwohl es nicht die gleichen Schneemassen von Niseko abbekommt, gibt es hier Berge, die mit den europäischen Alpen in Sachen Steilheit absolut konkurrieren können. Hier findest du auch Slides, wie du sie eigentlich fast nur aus Alaska kennst. Oh und es gibt immer noch durchschnittlich 11 Meter Schnee.
Das Hakuba-Tal ist das bekannteste Gebiet und wenn man es zum ersten Mal sieht, kann man verstehen, warum. Es ist ein Tal mit 11 Skigebieten, die alle mit einem Skipass erreichbar sind. Jedes Resort bietet etwas anderes, seien es die berüchtigten Tree-Runs in Cortina oder der Zugang zum Big Mountain Backcountry von Happo One, es ist für jeden etwas dabei.
Die besten Splitboading Terrains in diesen Bergen hier findest du hinter den Resorts. Das bedeutet, dass du ganz entspannt mit dem Lift fahren kannst und von der Bergsation aus ins Backcountry touren kannst. Die beiden wichtigsten sind in Happo One und Tsugaike.
Sobald du über die Resorts hinaus bist, gibt es endlose Möglichkeiten. Hier findest du viel abwechslungsreiches Terrain zum Shredden. Aber egal wo und wie du fahren gehst, ich empfehle dir, einen Guide zu nehmen. Er kennt sich in den Gebieten bestens aus.
Das Schöne an Honshu ist, dass sich das Terrain je nach Höhenlage ändert. Zudem gibt es einen kostenlosen Bus, der einige der Resorts verbindet. Aber aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass es mit einem Mietwagen deutlich einfacher ist…
Unsere Empfehlungen für Honshu:
Wir in Europa sind mit einigen der größten, steilsten und schneesichersten Berge der Welt gesegnet. Und die europäische Mentalität ist absolut pro Splitboarding! Insbesondere Frankreich verfügt über ein fantastisches Hüttennetzwerk im Backcountry und hat leicht zugängliche Touren.
Für alle, die es extrem lieben, ist Chamonix der Place to be. Ich denke, es gibt keinen besseren Ort auf der Welt, an dem man so leicht ins Backcountry dieser Kategorie kommt. Eine Fahrt auf die Aguille du Midi und du hast die höchsten Berge Europas direkt vor dir.
Kein Scherz, hier musst du dich WIRKLICH mit dem Lawinenlagebericht auseinandersetzen und dich zu 100% wohlfühlen, wenn du mit Steigeisen und Pickel durch die Gletscherlandschaft gehst. Wenn du willst, dass dich jemand Erfahrenes begleitet, dann geh zu Stentiford Snowboarding. Ein Einheimischer aus Chamonix, der mehrtägige Touren in ganz Europa anbietet.
Unsere Empfehlungen für Chamonix:
Für etwas weniger herausforderndes, aber ebenso inspirierendes Terrain bietet das Tarentaise Valley einige der besten Berge.
Es erstreckt sich über die französischen Superresorts Tignes, Val d'isère, Les Arcs, La Plagne und La Rossiere und dem versteckten Juwel von St. Foy. Aber lass dich nicht abschrecken, diese Gebiete bieten unglaubliche Touren mit endlosen Möglichkeiten. Val d'isère hat großartige Tagestouren wie die Pointe du Picheru, einen 3000er Berg etwas außerhalb des Dorfes. Wenn du dich abenteuerlustiger fühlst, dann auf nach Bourg St. Maurice und erkunde die Gegend um Beufortain. Diese Bergkette liegt gegenüber von Les Arcs und hat wunderschöne Hütten, die es dir ermöglichen, die riesigen umliegenden Berge zu erkunden. Das Schöne ist, dass diese Gegend keine Resorts hat, also wirst du relativ alleine unterwegs sein.
Unsere Empfehlungen für Tarentaise Valley:
Der Flug um die halbe Welt, um auf diese winzige Insel zu gelangen, mag auf den ersten Blick nicht allzu attraktiv erscheinen. Aber wenn du bestes Splitboarding auf unberührten Bergen und eine Community von Splitboardern willst, dann sollte dieses Land ganz oben auf deiner to do Liste stehen.
NZ ist nicht sehr bekannt für besonders große Schneemengen, aber es ist ein Paradies mit wilden Bergen und ebenso wilden Menschen, die dich ins Backcountry bringen. Es gibt ein unglaubliches Netzwerk an Lodges im Backcountry - ich glaube sogar, das Beste, was ich je gesehen habe. Das macht das Reisen durch die Berge um einiges leichter.
Die Südinsel ist der absolute Hammer! Die Südalpen erstrecken sich quasi von der Spitze der Insel bis hinunter zur Westküste und fungieren als Fanghandschuh für alle Wetterlagen. Ein Tipp, den ich für Neuseeland geben kann, ist, auf alle Bedingungen vorbereitet zu sein. Das Wetter hier kann sich schnell ändern. Wanaka und Queenstown sind die am besten ausgestatteten Städte und mit nur einer kurzen Autofahrt bist du mitten in den Bergen.
Neuseeland ist steil und exponiert, Schnee liegt meist oberhalb der Baumgrenze, was bedeutet, dass du dich hauptsächlich in hochalpinen Terrain bewegst. Von daher ist Wissen der Schlüssel zum Erfolg. Fahr zum Mount Cook, wenn du ordentliche Steilhänge fahren und Touren gehen willst oder, wenn du etwas weniger Folgenschweres willst, dann ist das Backcountry im Skigebiet von Treble Cone unschlagbar. Neuseeland hat endlose Möglichkeiten, solange du bereit bist, dich zu bemühen und die Früchte zu ernten.
Unsere Empfehlungen für Neuseeland:
Diese kleine Insel zwischen Norwegen und Grönland bringt die Fantasie vieler Skifahrer und Splitboarder durch ihre Einzigartigkeit ins Rollen. Wenn du dieses tolle, spannende Gefühl suchst, etwas neues zu erkunden, dann ist das abgelegene und dramatisch anmutende Baronengebiet Islands mit seinen riesigen Bergen, die sich direkt aus dem Meer erheben, das perfekte Ziel.
Das Wetter hier ist ähnlich wie in Neuseeland und kann sich jederzeit ändern, aber da es viel näher am Polarkreis ist, spielen Wind und Kälte eine große Rolle bei der Schneequalität. Island ist definitiv kein Spot für Anfänger!
Obwohl die Berge nicht allzu groß sind, musst du hier in der Lage sein, ein paar Stunden Skinning zu machen, um die Gipfel zu erreichen. Da es in den Sommermonaten sehr lange hell ist, kannst du an einem Tag auch mal mehrere Touren gehen, wenn du fit genug bist.
Wie bei den meisten Splitboarding-Destinationen wird empfohlen, dass du jemanden hast, der die Gegend kennt, der dich zu den besten Spots bringt. Super Jeep startet mit ihren speziell modifizierten Jeeps aus dem geothermischen Paradies von Landmannalaugar in einige der besten Landschaften Island. Hier hast du genügend Zeit, um die Landschaft zu erkunden bevor du dich in den heißen Quellen entspannen kannst.
Unsere Empfehlungen für Island:
So, das sind sie, die vier besten Spots zum Splitboarden. Und jetzt geh raus und erkunde sie. Vergewissere dich, dass du in Sachen Bergsicherheit gut geschult bist und du weißt, wie du deine Ausrüstung benutzt. Schließlich willst du mit ein paar positiven Erinnerungen zurückkommen.