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Heliskiing in Kanada oder Alaska? Die 10 wichtigsten Faktoren für deine Entscheidung

Du planst eine Heliski-Reise in Nordamerika, kannst dich aber nicht entscheiden, wohin du gehen sollst? Jede Heliski-Company verspricht dir reichlich Schnee und episches Gelände, was unterscheidet sie also wirklich? 

Von Kanadas Pillow-Fields bis hin zu den rauen Steilhängen des Chugach-Gebirges in Alaska, luxuriösen Lodges und Motels am Straßenrand - LUEX-Snow-Expertin Claudie führt dich durch die Top 10 Faktoren, die du bei der Auswahl deines Traum-Trips berücksichtigen solltest. 

Ich sitze am internationalen Flughafen von Calgary und warte auf meinen Rückflug. Seit drei Wochen reise ich durch British Columbia und die Rocky Mountains. Wie die vielen Goldgräber, die Jahrhunderte vor mir hierher kamen, war ich auf der Suche. Aber das ist das 21. Jahrhundert, also war ich nicht auf Goldnuggets aus, sondern auf das "weiße Gold". 

Die Fassaden vieler Gebäude und Häuser sind noch heute vom Stil vergangener Zeiten geprägt: Wildwestarchitektur und Bars, die an ehemalige Cowboysalons erinnern, sind keine Seltenheit. Damals entstanden während des Goldrausches viele Skigebiete und die Cowboystimmung ist bis heute präsent.

Im Moment bin ich einfach sehr zufrieden. Meine Suche nach dem weißen Gold war mehr als erfolgreich: Ich habe Unmengen leichten, fluffigen Powder, von dem wohl jeder Rider träumt, gescored. Und das Interessante daran - diese perfekten Bedingungen waren kein Zufall oder gar reines Glück. Sie treten mit großer Regelmäßigkeit auf. Es gibt nicht viele Orte auf der Erde, an denen der Schnee so gleichmäßig und in dieser unglaublich perfekten Qualität fällt, wie hier.

Meine Gedanken wandern weiter; ich weiß, dass ich bereits an den nächsten Winter denke. Vielleicht ist eine weitere Reise in Sicht? Zurück nach Kanada oder vielleicht stattdessen nach Alaska? Man muss alle Erlebnisse und Erfahrungen berücksichtigen, wenn man zu der Frage kommt, wo es besser ist. Schwierige Frage - die sich wahrscheinlich nicht allgemein beantworten lässt, obwohl es einige entscheidende Kriterien gibt. Vor allem kommt es darauf an, was du suchst.

1. Schneemenge und -qualität - am besten weit im Norden

Die Schneemenge wird direkt durch die Nähe zum Pazifik beeinflusst. Prinzipiell kann man hier eine recht simple Formel anwenden. Je näher am Meer, desto mehr Schnee. Das gilt für die Canadian Coast Mountains oder die Chugach Range in Alaska. 

Dafür findet man im Inneren oft trockeneren Schnee. In den kanadischen Rockies zum Beispiel ist die Luftfeuchtigkeit niedriger und die Temperaturen kälter; Grundzutaten für das Candyfloss-light Powder, welches das Skifahren in den Monashees, Selkirk und Purcell Mountains so magisch macht - mit großer Regelmäßigkeit! 

Auch der Breitengrad spielt eine wichtige Rolle: Je weiter nördlich, desto kälter ist es. Bei kälteren Temperaturen wird bei gleicher Wassermenge mehr Schnee produziert - also tieferer und leichterer Powder (auch in niedrigeren Lagen). Deshalb hat Alaska so große Mengen von dem weißen Gold. 

Auch die Höhe über dem Meeresspiegel hat einen Einfluss auf die Schneequalität. Kurz gesagt: Je höher, desto kälter - also auch trockener und tiefer. Deshalb findet man auch in den küstennahen Bergen um Bella Coola - den höchsten Bergen Kanadas - oft ziemlich verlockenden und trockenen Powder in höheren Lagen.

2. Schneestabilität - besser in Alaska

Alaska ist bekannt für extrem stabile Schneeverhältnisse, was wiederum ein vergleichsweise geringes Lawinenrisiko bedeutet. Der Grund dafür ist die Nähe zum Pazifik - der Ozean-Effekt sorgt dafür, dass der relativ feuchte Schnee dick auf die Berge gepflastert wird, wo er auch an den steilsten Hängen haftet. 

Das wirklich Bemerkenswerte an Alaska ist jedoch, dass die sehr kalten Temperaturen die Feuchtigkeit dann wieder aus der Schneedecke saugen und einen perfekten samtigen Powder hinterlassen. AK ist wahrscheinlich der einzige Ort der Welt, an dem du auf extrem steilem Gelände (bis zu 60 Grad) sicher Powder shredden kannst! Wenn du anspruchsvolles Gelände suchst, ist Alaska eine gute Wahl.

3. Der Standard für Unterkunft und Verpflegung ist in Kanada höher

Im Durchschnitt haben die Hütten in Kanada einen viel höheren Standard als in Alaska. Während viele Rider in AK oft in einfachen Motels, Appartements oder sogar in Wohnmobilen zwischen nassen Skiklamotten und leeren Bierdosen übernachten, kannst du dich in Kanada in abgelegenen Luxuslodges entspannen. 

Whirlpools, Saunen, anständige Betten, eine Auswahl an guten Weinen, ausgebildete Masseusen und feine Gourmet-Mahlzeiten gehören in Kanada zum Standard. 

In Alaska jedoch wirst du vergeblich auf eine heiße Schokolade am Berg warten. Und die Chancen, nach einer Pow-Sesh einen Grizzlybären zu sehen, sind um einiges größer, als eine professionelle Massage zu bekommen! Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel: Es gibt drei bis vier sehr luxuriöse Heliskiing-Lodges in AK mit exzellentem Service.

4. Welches Gelände kann man in Kanada und Alaska fahren?

Wer nach steilen Lines und schmalen Graten sucht, ist in Alaska gut aufgehoben. Auf der Suche nach guten Tree-Runs? Davon wirst du hier oben nicht allzu viele finden, außer vielleicht an ein paar Stellen um Haines herum. 

Das Gelände in Kanada ist dafür fabelhaft abwechslungsreich: weltberühmtes Tree-Runs, perfekte Pillow-Fields, riesige Gletscher, weit geöffnete Bowls, schmale Rinnen und Hänge mit unterschiedlichen Neigungen. In Kanada gibt es wirklich für jedes Niveau etwas, inklusive Steilhänge. Die Rides sind nicht ganz die Gleichen wie in Alaska, aber mit dem richtigen Paket oder einem Private-Trip (eine gute Wahl für eine Gruppe ab 4 Freunden oder mehr) kannst du auch in Kanada epische Steilhänge shredden. 

Wenn das dein Plan ist, stelle sicher, dass du den richtigen Heliski-Anbieter wählst - einen, der die Gäste zu echter Steigung mit viel Höhenmeter bringt (nicht alle von ihnen tun das). In den Coast Mountains, wo der Schnee etwas sicherer ist als in den Rockies, sind die gewählten Routen meist etwas steiler. 

Was das Gelände innerhalb Kanadas und Alaskas betrifft, gibt es natürlich große Unterschiede, aber das geht über den Rahmen dieses Artikels hinaus - um die richtige Option für dich zu finden, frage einfach einen unserer erfahrenen Heliski-Spezialisten.

5. Welche Leute triffst du in deinem Skiurlaub?

In Alaska triffst du auf eine Masse von Ski-Freaks aus allen Teilen der Welt. Mit einer bunten Mischung aus entspannten Pow-Surfern und exzentrischen Powder-Addicts, gibt es hier definitiv eine überdurchschnittliche Anzahl von Menschen, für die Skifahren das absolute A und O ist. Während der „Down Days“ kannst du hier von den Leuten die wildesten Geschichten über die verrücktesten Lines erfahren. 

In Kanada hingegen entfaltet sich das Hüttenleben etwas stilvoller. Der Gästemix ist oft anregend vielfältig: Leidenschaftliche Skifahrer, die 10 Jahre für diesen Trip gespart haben, sitzen neben Ärzten, Anwälten und Unternehmern am Tisch. Füge ein paar Prominente zum Bild hinzu, vielleicht einen Ölscheich oder einen Baumagnaten, der 10 ähnliche Trips pro Jahr macht und dein mentales Bild kommt der Realität schon sehr nahe. 

In Kanada genießt und feierst du entspannter: typischerweise im Whirlpool, dann ein feines Gourmet-Menü mit einem guten Rotwein. Ausschweifende Nächte sind hier eher selten.

Für beide Länder gilt, dass (vorausgesetzt, du wählst den richtigen Trip) die Rider, die du unterwegs triffst, oft das Beste an der gesamten Reise sind. Leidenschaft verbindet!

6. Gruppengröße

Schiffe oder Vögel, große oder kleine Hubschrauber... Das ist die Frage! Die großen Hubschrauber (z.B. Bell 205) mit einer Kapazität von bis zu 11 Personen sind häufiger im kanadischen Interieur zu finden - zum Beispiel bei einigen Paketen von Canadian Mountain Holidays oder Wiegele. Als fortgeschrittener Rider ist es hier gut möglich, dass du den Tag damit verbringst, auf den Rest der Gruppe warten zu müssen oder dass du in bereits verspüúrte Hänge dropst - beides ist enttäuschend. 

Die "Vögel" (z.B. Eurocopter A-Star oder Agusta Koala) der Boutique Heliskiing-Anbieter sind eher typisch in Alaska, den Coast Mountains und gelegentlich auch in den Rockies. Kleinere Hubschrauber mit Platz für 4-6 Personen sorgen für kleinere Gruppen - ein Muss für sportliches, anspruchsvolles Shredden. Sicherlich teurer, aber definitiv mehr als den Preis wert!

7. Preise - Alaska ist günstiger als Kanada

Im Durchschnitt ist Alaska weitaus günstiger als Kanada. Allerdings fliegst du oft weniger, da Down-Days häufiger vorkommen. Darüber hinaus ist der Unterkunfts-Standard in der Regel niedriger.

8. Mit wievielen Ausfalltagen muss man rechnen?

Alaska erlebt viele Down Days, an denen die Hubschrauber nicht fliegen können - im schlimmsten Fall bis zu drei oder mehr pro Woche. Das passiert nicht oft, aber es kann von Zeit zu Zeit vorkommen: Die immense Menge an Schnee muss von irgendwo her kommen! 

Im kanadischen Interior gibt es dagegen wirklich nur wenige Tage, an denen der Hubschrauber am Boden bleiben muss. So kann man beispielsweise fast jeden Tag in den Rockies um Revelstoke herum fliegen; im Mittel gibt es in jeder Woche einen oder weniger Down Days. 

Um zu fliegen, benötigt der Heli-Pilot zwei Referenzpunkte. Dies wird in Alaska an vielen Tagen nicht gewährt, da der Großteil des Geländes hochalpin ist und das Wetter ziemlich extrem werden kann. Drüben in Kanada kannst du bei leichtem Schneefall immer noch Freshies in den Bäumen shredden und auch die Navigation ist hier für den Piloten viel einfacher. Das können tatsächlich die besten Tage in Kanada sein, voll von diesem flauschigen weißen Zeug!

9. Die Anreise ins Skigebiet

Alaska ist manchmal etwas schwieriger zu erreichen als Kanada. So werden beispielsweise die Flüge zwischen Anchorage und Valdez häufig gestrichen. Außerdem gibt es erhebliche Unterschiede in der Reisezeit. Einige Pakete scheinen zunächst sehr günstig zu sein, kosten aber am Ende um einiges mehr, wenn man die zusätzlichen Flugkosten mit einrechnet. Für weitere Details sprich mit einem unserer Experten, bevor du ein solches Abenteuer buchst!

10. Ski- und Abenteuerambitionen

Wenn du ein „First-Time-Heliskier“ oder fortgeschrittener Skifahrer bist oder einfach nur Spaß beim Shredden haben willst, anstatt dich jeden Tag selbst neu zu challangen, ist Kanada eine gute Wahl. 

Für Liebhaber von gemischtem Terrain ist Kanada die beste Wahl, da es sowohl steil als auch verspielt ist und viele moderate Hindernisse hat, auf denen man herumspielen kann. 

Für diejenigen, die einen bestimmten Standard in Bezug auf die Unterkunft bevorzugen, ist Kanada ebenfalls die bessere Option.

Für abenteuerlustige Rider, die nach steilen Lines und einfach nur shredden wollen... geht nach Alaska! AK bietet das perfekte Gelände, um deine Skills zu verbessern. Auch Erstbegehungen sind noch möglich!

Fazit: Helireisen in Kanada oder Alaska?

Alaska rockt, ebenso wie Kanada. Den perfekten Spot zu finden, hängt allerdings vom persönlichen Typ und Geschmack ab. Aber selbst dann kann einem die Entscheidung wirklich schwerfallen. Erfahre hier mehr darüber, wie du einen Heliski-Trip planst, oder kontaktiere unsere Snow-Experten für eine kostenlose objektive Beratung!

Claudie ist die Snow-Expertin von LUEX und eine wandelnde, sprechende Enzyklopädie was alle kalten und schneebedeckten Orte angeht. In ihrer Freizeit liebt sie nichts mehr als Skifahren. Sobald die Bedingungen es zulassen schnallt sie sich die Felle unter die Ski und ist auf dem Weg zum nächsten geheimen Powstash.