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7 Tipps für alleinreisende Surfer-Mädels

Ich bin eine Frau - und ich surfe. Eigentlich liebe ich das Surfen. Landlocked zu sein ist so ziemlich das Schlimmste, was es für mich gibt. Immer wenn ich Zeit habe, packe ich mein Brett und gehe los, aber meine Leute daheim können meine Sehnsucht nach Wellen einfach nicht nachvollziehen. 

Wenn ich dann jedoch Leute treffe, die genauso stoked vom Surfen sind, gibt es gleich irgendwelche Zeitpläne, verschiedene Geschmäcker was die Wellen angeht oder einfach nur unterschiedliche Erwartungen. Das macht das ganze unnötig kompliziert, schwierig und mühsam, eine gemeinsame Basis zu finden. 

Was ich eigentlich sagen will ist, ein Zitat von meiner Mutter: "Wenn du darauf wartest, dass andere Leute mit dir kommen, wirst du für ewig warten!“

In diesem Artikel werde ich dir einige Fakten über das Reisen als alleinreisende Frau erzählen, wie du Anfängerfehler vermeiden und leicht einige gute Wellen und Erinnerungen mit deinen neuen Surf-Buddies teilen kannst.

Sri Lanka ist perfekt für Longboarding. Foto: Sunshinestories

1. Du wirst nie alleine sein - auch wenn du alleine verreist

Die wohl größte Angst, die die meisten Mädels (und bestimmt auch Jungs) haben, ist die Tatsache, das du alleine unterwegs bist. Aber vertrau mir, du wirst nie wirklich alleine sein. 

Du wirst es bestimmt schon öfter gelesen oder gehört haben und es stimmt tatsächlich - wenn du alleine auf Reisen gehst, wirst du in deiner „off-time“ nie alleine sein. Es gibt so viele Mädels, die sind wie du und ich, die einfach nur um die Welt reisen und Spaß auf den besten Wellen haben wollen, und nach neuen Erfahrungen und anderen Kulturen suchen. 

Da draußen sind so viele reisende Seelen unterwegs, die nur darauf warten gleichgesinnte zu treffen. Gerade heute bin ich auf zwei Mädchen gestoßen, die ich letztes Jahr in Spanien kennengelernt habe, wo wir gemeinsam ein paar schöne Wellen surften. 

Sie fragten mich, ob ich Lust habe, mit ihnen auf eine andere Insel hier in Indo zu kommen. Das ist nur ein Beispiel, wie sich deine Reise entwickeln kann - und es gibt unendlich viele! Was ich versuche, dir zu sagen ist, wenn du offen bist, wirst du nicht allein sein, es sei denn, du willst es.

Unsere besten Reisen für Alleinreisende findest du übrigens hier

Viel Platz, um in Marokko allein zu sein. Foto: Surf Maroc

2. Wieviel Planung braucht eine Reise allein?

Wenn du immer noch denkst, dass du einen Plan und Zeitplan für deine Surfreise brauchst - vergiss es! Du musst nicht alles minutiös durchgeplant haben. 

Das wohl Beste am Alleinreisen ist die Freiheit, die du dabei hast. Die Freiheit, dich einfach treiben zu lassen. Folge der Sonne, dem Flow, dem Swell oder einfach nur deinem Herzen. 

Die Zeiten, in denen man eine Welle surft, nur um sie von irgendeiner ausgedachten Liste zu streichen, sind definitiv vorbei. Klar ist es cool, neue Spots und verschiedene Wellen zu entdecken, aber pack das nicht in einen straffen Zeitplan. Lass dir Zeit und bleib offen für Zufälle. Wenn ich mit den beiden Mädels auf die Insel gehe - wer weiß. Beim Alleinreisen geht es um dich und deine inneren Gefühle und das ist ziemlich intense.

Foto: Rapture Nicaragua

3. Verlass deine Komfortzone

Ich will damit nicht sagen, dass es immer einfach ist, alleine zu reisen. Aber wenn du dich an menschenleeren Orten, ungesurften Wellen und leeren Lineups wiederfinden willst, musst du deine Komfortzone verlassen. Der Zauber wird sicher nicht in deinem sicheren Hafen geschehen. 

Denke einfach mal quer. Wie ich schon sagte, es gibt viele Frauen, die die gleichen Träume haben wie du - perfekte Wellen surfen und Spaß haben. Mein Tipp: Beginne deinen Trip richtig. Wenn du deine erste Unterkunft wählst, stelle sicher, dass es Surfer gibt, mit denen du die ersten Tage verbringen kannst. 

Zum Beispiel dieses wunderbare Surfcamp in Nicaragua - es ist nur wenige Gehminuten von einem perfekten Break mit sehr konstanten Wellen entfernt und die Gäste dort sind zu 100% Surf-stoked! 

Wenn du die westliche Kultur mal hinter dir lassen willst, ist Marokko the Place to be. Man könnte jetzt meinen, dass es als Frau etwas schwierig sein könnte, aber wenn du die lokalen Gepflogenheiten respektierst, wirst du dort eine wahnsinnig schöne Zeit haben. In Taghazout gibt es in einem Camp sogar eine „Girls-Only-Week“. Dort wirst du eigentlich nur surfen, essen, Yoga machen, schlafen und entspannen. Aber was am wichtigsten ist - du wirst Gleichgesinnte treffen!

Alle Reisen, die sich speziell für Frauen eignen, findest du hier

Shredglassy Wellen auf den Malediven. Foto: Just Surf Villa

4. Erzwinge nichts auf deiner Surfreise

Wenn es nicht passiert, passiert es nicht. Du kannst dein Schicksal nicht erzwingen, aber du kannst aufgeschlossen und offen sein für deine neue Lebensweise. 

Sei nicht deprimiert oder vom Heimweh geplagt, wenn du mal einen ordentlichen Wipeout kassierst. Wellen sind nicht immer „open face“, genauso wie die Menschen. Aber es wird ein paar geben, die mit einer glassy open face auf dich zukommen - halte nach denen Ausschau! Und verschwende nicht deine kostbare Energie an die, die dir nichts bringen. 

Sei dir bewusst, dass auch im schönsten Paradies nicht immer die Sonne scheint und manch eingeschlagener Weg kann auch mal der Falsche sein kann. Nimm das Erlebnis mit, atme tief durch und geh nochmal zurück. Wenn eine Welle close-out bricht, kann eine andere offen bleiben. Gleiches gilt für Menschen und Spots. Such dir einfach einen Anderen aus.

Abhängen und neue Freunde zwischen dem Surfen finden. Foto: Surf Maroc

5. Großes oder kleines Budget 

Wenn du dich entscheiden musst, ob du lieber auf einen High- oder Low-Budget-Trip gehen willst, hängt das zuallererst von deinem Geldbeutel ab. Es gibt viele verschiedene Spots mit unendlich viel Möglichkeiten, deinen Trip auszugestalten. 

Einige Orte sind relativ kostengünstig zu erreichen. Heißt im Klartext, den nächstbesten Flieger zu nehmen, in einem günstigen Dorm zu schlafen und das lokale Essen essen. Das Ziel bei solch einer Reise  ist definitiv, viele verschiedene Menschen kennenzulernen. Wenn du dir ein Zimmer, ein Bad und die Küche teilst, erhältst du automatisch intime Einblicke in das Leben wildfremder Menschen. Aber daraus können sehr schnell enge Freundschaften entstehen. 

Exotische Kulturen und leere Wellen verstecken sich auf weit entfernten Inseln, wie den Malediven. Hier findest du hochklassige Surfcamps mit Pool und jeglichem Komfort. Und das Ganze nur einen kurzen Spaziergang und ein paar Paddelschlägen vom berühmten Surfspot "Jailbreak" entfernt. 

Um es auf den Punkt zu bringen, die Option mit geringerem Budget ist der einfachere Weg, neue Leute zu treffen, aber gleichzeitig der etwas Anstrengende.

Foto: Just Surf Villa Maldives

6. Das Line-Up - Der Hotspot um neue Menschen kennen zu lernen

Manchmal spielt es keine Rolle, wo man seinen Schönheitsschlaf verbringt, denn die Menschen, die man im Lineup trifft, sind ohnehin die bessere Gesellschaft. Sie werden für immer in deinem Leben bleiben. 

Warum? Weil du die gleiche Geschichte teilst - stoked zu sein! Du hast den gleichen Geschmack von Wellen und das bedeutet viel. 

Vor ein paar Wochen bin ich diesem Mädchen begegnet, das ich vor drei Jahren im Lineup kennengelernt habe. Wir sind gemeinsam ein paar Wellen gesurft, bevor sich unsere Wege trennten. Und als wir uns gestern Abend wieder getroffen haben - ich sag´s dir - das war ein Wiedersehen. 

Die Mädels, die du im Wasser triffst, werden deine Surf-Buddies, Storyteller und hoffentlich Freunde sein. Egal, ob du dich dazu entscheidest, gemeinsam verschiedene Spots zu erkunden oder einfach nur zusammen eine epische Surf-Session zu erleben - diese Surferinnen werden in deinem Leben bleiben. 

Sri Lanka bietet einige sanfte Wellen, in denen Mädchen definitiv die Lineups rippen. Als Yogafreund und Surfer ist es hier ganz einfach, einen Ort für dich zu finden, an dem du die Wellen des Indischen Ozeans shredden und quasi unbegrenzt viele frische Kokosnüsse haben kannst. 

Wie auch immer, an jedem Surfspot - egal wo auf der Welt - können wunderbare Freundschaften entstehen. Und wer weiß, in den Lineups wurde auch schon die ein oder andere Liebesgeschichte geschrieben.

7. Wenn du dich nie traust, wirst du es nie erfahren

Ich könnte dir noch mehr Fakten und Erfahrungen über Solo-Surf-Reisen als Frau erzählen, aber am Ende liegt es an dir. Warte nicht zu lange und geh da raus - die Welt wartet auf dich!

Verändere die Welt, sie kann es gebrauchen!